Ohne Weinproduktion, obwohl es einen Weinberg gibt

Ich höre sie laut lachen und sehe die gemäßigteren Mitbürger mitleidig lächeln: Wie kann man die große Toskana mit einem Landklecks in Brandenburg vergleichen? Ich kann und mache es auch. Alles eine Sache der Seele und des tiefen Gefühls für einen wunderschönen Landstrich. Wir sind hier in Oberkrämer öfter unterwegs im Jahr und erleben diese Gegend im Laufe der Jahreszeiten sehr nah und intensiv. Im Herbst hatten wir auch viel Glück mit dem Wetter, klick.

Vor vielen Jahren noch war es ein Traum von mir, die „richtige“ Toskana selbst zu erleben. Vor allem sinnlich und kulinarisch. Die Sonderhefte von GEO-Saison stimmten mich voll drauf ein. Nur war es mir zeitlich nie möglich. Als freischaffender Fotograf ohne weltbewegende Karriere hatte ich heftig zu tun, den Lebensunterhalt für die ganze Familie irgendwie abzusichern. Da blieben die Träume dann einfach in den Heften.

Und in der Seele. Ich wünschte mir, den Wein und überhaupt kulinarisch das Leben zu genießen. Mit Sonnenauf- und untergängen über hügelige Toskana-Landschaften.

Nun sind seitdem viele Jahre vergangen. Mein Leben hat sich vollkommen auf den Kopf gestellt, oder vielleicht habe ich es auch selbst getan. Und ich bin selbstbewusst Bodenständig geworden.

Hab durch viele Wanderungen, Fahrten ins heimatliche Brandenburg erkannt, dass ich eigentlich nie weiter als in Deutschland unterwegs sein will. Denn das Land ist riesig, um alles mal gesehen zu haben, brauchte ich bei meiner fotografischen Reise ein wenigstens noch weiteres Leben.

Nun, 2019 hatte ich ein zweites Leben geschenkt bekommen und das nutze ich seitdem intensiv. Außer ein paar Recherchereisen nach weiter weg, die mir große Freude bereiten, bin ich leidenschaftlich gern in meiner unmittelbaren Umgebung unterwegs. Seit über zwei Jahren immer zusammen mit meiner Lebensfreudegefährtin Patricia. Denn wir empfinden alles gemeinsam und stark.

Und hier in Oberkrämer, Oberhavel, hatte ich nun zunehmend das Gefühl, ähnlich wie die Toskana diese Schönheiten zu erleben. So ein hügeliges Land, jeder Weg schon das Ziel. Nämlich Entspannung, Bewegeung, gute Luft, Stille. Man kann hier aufatmen, relaxen, wieder zu sich kommen. Eine Jungkur für Körper und Geist.

Und kulinarisch kommen wir auch nie zu kurz. Im Umkreis gibt es einige sehr gute Gastlichkeiten. Und vor allem in Schwante den hervorragenden Bäckermeister Plentz. Der es geschafft hat, mit wundervoll leckeren Backwerk die Kunden und Feinschmecker zu verzaubern.

Zu denen gehören wir schon recht lange. Denn schon allein die Brote, allen voran unser geliebtes Kümmelbrot und das Zwiebelbrot und der Champagnerroggen, ein herzhaftes Vollkornbrot. Dafür fahre ich gern etliche Kilometer, um sie in einer der vielen Filialen zu bekommen. Es schmeckt einfach sehr lecker und bekommt dem Körper super gut!

Ab und zu dann zusätzlich noch etwas Süßes dazu, wie die unvergleichlichen Pfannkuchen oder Erdbeer-Schmand-Törtchen…

Nun denn, ich hoffe ich enttäusche Euch nicht mit meinen Bildern nach den vielen Lobesworten über diese Landschaft. Hier nun ein paar Bilder, die zeigen sollen, was ich meine…