Ein weiterer Sommerbesuch, am Plauer See in der Mecklenburger Seenplatte
Als wir unsere Recherchereise nordwärts, mit Basis in Marienfließ, erlebten, war ja auch der Wangeliner Garten ein von uns heißbegehrtes Ziel. Hier hatte ich darüber berichtet. Und einmal in der Gegend unterwegs, mussten wir unbedingt mal bei Plau am See vorbeischauen. Und als wir dann direkt am See standen, kamen mir Erinnerungen, die in die 1970er Jahre zurückreichten.
Ich war damals in Staßfurt Mitglied der GST, der Gesellschaft für Sport und Technik. Staßfurt liegt direkt am Fluss Bode, der in diesem Bereich schon recht schiffbar ist. Und dann in Bernburg in die Saale fließt.
Zu der Zeit war ich noch sehr maritim interessiert, mein Berufswunsch, Steuermann oder Maschinist bei der Handelsmarine. Träume, die dann durch die Politik nur Wunschträume blieben, aber das wusste ich zu der Zeit noch nicht. Denn mit meiner ganzen Westverwandtschaft war es dann unmöglich für mich jemals auf ein Handelsschiff der DDR zu kommen. Da bestand ja Fluchtgefahr.
Aber die Zeit damals in unserer Seesportvereinigung war klasse für mich und ist in meiner Erinnerung immer wichtig. Unsere „Truppe“ musste nach Plau am See. Wir ruderten im Wettbewerb mit anderen um den Spitzenplatz. Wenn ich mich nicht irre waren da zehn Kilometer die zu schaffende Strecke. Wir im Zehner Ruderkutter, plus Steuermann.
Der uns antrieb und für den Gleichklang der Riemen (das sind die Dinger, die von vielen fälschlicherweise „paddel“ oder „Ruder“ genannt werden, sorgte. Die Dinger waren 3,20m lang und da gab es gut zu tun.
Um es kurz zu machen, wir gewannen in Plau am See auf dem Plauer See die Meisterschaft. Als wir auf den Zielstrich einliefen, tönten die Glocken der Kirchen in der Umgebung . Es war für mich wie ein gutes Zeichen. Und so waren wir zur DDR-Meisterschaft qualifiziert, hatten sogar den Magdeburger Club, der immer die besseren Boote hatte, hinter uns gelassen. Wir waren seelig und feierten unseren Sieg.
Und an dem Abend, auf dem Rückweg zu unserem Zelt, sah ich das erste Mal Glühwürmchen. Das war so zauberhaft, hat sich tief in mir verwurzelt. Seit diesem Tag glaube ich an Bestimmung, Zufall, Strömungen und alles Gute, was uns passiert.
Und mit diesem Hintergrund erlebte ich Plau am See neu. Patricia wusste davon noch nichts, aber sie versteht mich sowieso immer ganz genau, auch ohne Worte und Erklärungen.
Und jetzt sind diese Bilder vielleicht ein Hoffnungsschimmer für alle, die guten Mutes sind. Denn wir sind auf dem Weg in die angenehmere Jahreszeit. Und ich freue mich, wenn meine Bilder etwas Freude und Trost verbreiten.
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Das ist ein so schöner Kommentar!! Dankeschön, das macht Mut immer weiter zu machen 🙂