Heute war mal wieder ein zauberhaftes Winterwetter,bei dem alles stimmte und das Fotografenherz gleich etwas höher schlagen ließ. Und so nehme ich den Tagesabschluss um Euch ein paar Gedanken mitzuteilen und ein kleines Resümee zu ziehen.
In unseren Breiten ist es ja nun leider nicht normal, dass wenn die Zeit ran ist und der Kalender sagt: „Winter!“, man auch mit dem nötigen „Zubehör“ zu rechnen hat. So wurde man ja in dieser Wintersaison zu Weihnachten eher an Ostern erinnert, zumindest vom Wetter her.
Ein kleines Schneeschauerchen gerade mal zum Weihnachtsmarkt sagt da auch nicht viel, denn sowas gibt es auch im April. Das nur nebenbei.
Worum es mir ja in der Hauptsache dabei geht, wenn man vom Wetter spricht, sind natürlich FOTOS 😉 , wer hätte das gedacht 🙂 . Und in meinem Fall speziell die Panoramafotos für die kommenden Kalender. Da möchte man doch wenigstens für die Monate Januar und Dezember etwas weißes überstäubtes auf den Motiven haben. Und das ist nun mal mein alljährliches Dilemma. Jeder gute Fotograf sieht meistens schon vor der Aufnahme vor seinem inneren Auge förmlich das Bild entstehen. Mit der Technik (Kameraformat, Brennweite, Abstand, Belichtung… usw.) wird das dann ins Viereck gebracht. Und für die Winteraufnahmen im Besonderen hat man dann schon (im stillen Kämmerlein 😉 ) grandiose Bilder in der Vorstellung. Und dann kommts 🙁 : Es gibt wunderbaren Schneefall (freu!) ABER: Plusgrade, alles taut, keine Sonne, grau, und schon ist der Zauber wieder weg, wie ein Spuk. Oder: Es sind Minusgrade, über Nacht schneit es wunderbar, die Minusgrade halten sich, addieren sich zu einer „Scheißkälte“ , alles toll, und: Tagelang absolut KEINE Sonne, nicht mal ein Sönnchen. Grauer Himmel. Ich mag das trotzdem, ich mag diese ganzen „Wetterintrigen“, bin auch oft draußen, halte so etwas natürlich fest, tolle Bilder, wenn der weiße Schnee viel heller als der Himmel leuchtet, in der Entfernung noch zwei Pferde, die genauso frieren wie ich. Sehr stimmungsvoll, preisverdächtig. Und dann kommt die Realität: WER will wirklich so ein Bild auf einen Kalendermonat wiederfinden und das eben den ganzen Monat an der Wand hängen haben? Man sieht aus dem Fenster, depriemierendes Wetter, dann blickt man zum Kalender, ebenfalls deprimierend? Ich will doch meine Anhänger nicht in den Wahnsinn (oder schlimmer) treiben. Also was braucht der Kalenderfotograf? Richtig, Schnee, Sonne, Farbe (oder auch schickes SW) aber eben vor allem Sonne. Und wann haben wir in unseren Breiten solche idealen Winterwetter? Richtig, seeehr selten…
Im vorigen Jahr war das so selten, dass es im Januar genau EINEN Wintersonnentag MIT Schnee wie oben beschrieben gab. Und genau an dem Tag hatte ich einen (allerdings super schönen) Termin für einen sehr guten Kunden. Früh bis Mittag in Potsdam, Mittags bis Abends dann in Berlin. Als die Sonne so richtig schönes Licht machte stand ich in der Reichstagskuppel und machte Bilder für meinen Auftrag, auch sehr schön. Vor allem mit Sonne, dort hatte ich zur selben Zeit ein paar Jahre vorher schon mal gestanden, auch sehr kalt und alles grau.
Für meinen zweiten Panoramakalender „Oranienburger Ansichten“ vor einigen Jahren hatte ich das Jahr davor im Winter genau EINEN Tag mit Schnee, oder besser gesagt, einen Halben. Morgens war alles weiß (natürlich ohne Sonne, grau 😉 ), ich freute mich wie ein Dödel, schaffte genau zwei Panos in Malz und in Friedrichsthal, gegen Mittag taute es dann und formte sich zu Matsch, noch grauer. Aber ich hatte ZWEI Panos, Januar und Februar waren gerettet. Und so geht das nun jedes Jahr aufs neue. Das Gute daran ist, dass man mit den Jahren ein paar Motive mehr gesammelt hat, denn wenn mal Wetter war hat man eben fotografiert. Nun gibt es einen zweiten Ort für den ich Panoramakalender produziere, Hennigsdorf, und da kann ich nicht so einfach was aus der „Zauberkiste“ ziehen, Grund genug bei den Wetterverhältnissen der letzten Tage in Aufregung und ins Grübeln zu kommen. Klar, wir haben erst den 1. Februar, da gibt es sicher noch Schneetage bis zum Frühling, aber vielleicht ja auch nicht (siehe oben 😉 ).
Um es langsam zu Ende zu bringen, es war wie gesagt heute ein idealer Tag. Alles stimmte (klar, ideal wäre eben kein Tauwetter, trotzdem Sonne, der Schnee wenigstens 20cm höher und das am besten gaaanz frisch 😉 ). Aber ich bin ja schon immer bescheiden gewesen, freue mich über alles Positive.
Ich fuhr am Vormittag erst mal nach Hennigsdorf, anschließend nach Nieder Neuendorf (auch Hennigsdorf 😉 ). Es machte richtig gut Spaß und ich richtig gut „Beute“. Danach ging es kurz nach Birkenwerder, da war ein Fotowunsch-Auftrag das Rathaus mit etwas Schnee. Als ich dann über Havelhausen in Oranienburg einfuhr blickte ich kurz nach rechts zum Havelkanal, hübsch, dachte ich, und fuhr weiter. Und fuhr weiter. War wirklich hübsch… , „Mensch Du Knaller, DAS WAR WIRKLICH HÜBSCH!! Dreh endlich um, beweg Deine Beine und mach Deine Fotos!“ Wie schon mal gesagt, es gibt da so eine innere Stimme… 😉
Klar drehte ich auf dem Parkplatz der Bäckerei „Grünler“ schnell um, parkte mein Auto und machte mich auf den Weg. War im Endeffekt noch besser als gedacht. Ich wusste es ja, auf meine innere Stimme kann ich mich jederzeit verlassen, auch wenn sie manchmal etwas penetrant erscheint 😉
Ich denke, mir sind da ein paar ganz gute Sachen gelungen, vor allem der Spaß am Tun, die frische Luft, Sonne; man tankt mit den Sinnen auf. Sogar ein Pano aus der Hand von der Brücke ist mir gelungen. Falls es wieder einen Oranienburger Kalender geben sollte. Aber DAS steht im Moment noch in den Sternen…
So „Nebenbei“ und auch direkt sind etliche schöne Motive entstanden, die ich Euch hier mal in der Galerie eingestellt habe. Ist nur eine kleine Auswahl, es sind auch ein Paar von dem Tag, als der Schnee fiel (und es dabei grau war 😉 ) dabei, weil ich die Stimmung einfach mag.
Und eins noch, was für mich beim Fotografieren das Wichtigste ist, es macht mich richtig glücklich…
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