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So vielfältig wie die Natur sind deren Erscheinungsformen. Eine Binsenweisheit fürwahr, aber genau das beobachte ich immer mehr in meiner unmittelbarsten Umgebung. Ein paar hundert Meter und ein paar Pedaltritte mehr von meiner Wohnung entfernt und schon bin ich in unseren kleinen Schrebergarten.

Ein Ort der erdet im wahrsten Sinn des Begriffs. Oft hole ich neue Kraft für den Alltag aus diesen „300qm-gehört-mir“. Mit dabei immer meine Nikon D800, je nach Laune mit jeweils einer anderen Optik bestückt.

Meine „Lieblingslinse“ fürs Kreative ist aber immer schon im Telebereich angesiedelt. Zu DDR-Zeiten hatte ich zu meiner Praktica unbedingt das 135er, später auch das 200er. Zur 6×6 das 180er und das 300er. Weitwinkel ist eigentlich schwieriger gut einzusetzen, viel drauf und „schwatzt“ mehr. Also man sollte damit immer gut wissen, welche Perspektive, welcher Winkel und welcher Standpunkt zu einem außergewöhnlich guten Bild führt.

Aber auch im Telebereich ist es nicht viel leichter. Genau die Begrenzung des Ausschnitts. Das „herausschälen“ genau DES GUTEN AUSSCHNITTS aus den vorhandenen Möglichkeiten aus dem Geschehen vor einem war für mich immer sehr reizvoll.

Und ich liebe diesen Scharf-Unscharf-Look, der mit einem guten Tele und offener Blende zu guten Bildern führen kann. Hier hatte ich im zeitig-zeitigen Frühjahr mit der Optik allein +  Kamera einen Ausflug zum Mühlensee gemacht. Nun hatte ich seit einiger Zeit in verschiedenen Foren immer wieder lobpreisende Beschreibungen verschiedener 135mm-Brennweiten mit Lichtstärke 2,0 gelesen. Von Zeiss, Canon und auch Nikon hat wohl noch so ein Objektiv im Verkauf.

Allerdings immer sehr teuer, und für mich mit meinen vielen Fotogebieten, die ich abdecke doch etwas einseitig. Aber trotzdem so reizvoll dass ich oft gaaanz kurz vor dem „Kaufen-Knopf“ stand…

Aber: Am Besten erscht Testen! 😉

Und dass habe ich getan. Lange Vorrede für einen kleinen Test meines Anfang des Jahres erworbenen 70-200/2,8VRII. 😉

DENN: Lichtstärke 2,8 reicht für mich in den meisten Fällen mehr als aus. (Viele nutzen die 2,0 ihres 135er auch selten bis gar nicht, blenden doch um eine Stufe ab). Und wenn bei dieser offenen Blende das Objektiv knackscharf arbeitet, was will ich mehr? Ein guter Brennweitenbereich, vor allem meine Lieblingsbrennweite 200mm inclusive.

Nun gut, ist nicht so kompakt. So ein Rohr ist nicht ohne, aber mich stört das Gewicht und die Größe überhaupt nicht. Das Ding in Verbindung mit der D800+Batteriehochformatgriff, eine super Einheit. Liegt mir sehr gut in der Hand. So habe ich im Garten einfach ein paar Motive gesucht, die gleichzeitig als Bilder durchgehen. (Ich mag keine Testaufbauten vor Ziegelsteinwänden) Denn für mich ist die Praxis einzig maßgebend.

Die Bilder hier zu diesem Thema sind außer eins alle bei Brennweite 200mm gemacht, alle außer eins bei Blende 2,8. Die „Ausreißer“ sind einmal bei 135mm und 2,8 aufgenommen weil ich mal die Schärfewirkung genau bei dieser Brennweite erleben wollte. Und einmal bei 200mm und Blende 8, weil es in dem Fall das Motiv (in die Sonne) verlangt hat. Alle Bilder bei 36MP knackscharf und überall ein wunderschönes Bokeh, also was will man mehr? Ich bin da sehr zufrieden und ich denke, die Bilder können sich auch sehen lassen.

Anfang des Jahres habe ich damit eine Neue Image-Kampagne für die Stadt Hennigsdorf fotografiert. Alles Personen in ihrem Arbeitsumfeld. Alles fast bei offener Blende und langer Brennweite und schwarz-weiß, ohne Blitz.

Im Stahlwerk am Schmelzofen an einer Tastatur den Arbeiter mit 6400 ISO aufgenommen: Alle Bilder sehr scharf und sehr schöne Modulation. Zu dem Thema habe ich hier im Blog in einem Extra-Kapitel was geschrieben: hier Teil eins und hier Teil zwei.

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3 thoughts on “„Die Wildnis“ vor der Haustür – ein Objektiv-Test

  1. Hallo Frank :-).
    Hast du mal die Lichtstärke 1:1.4 probiert?.. das macht nochmal einen deutlichen Unterschied, wie ich finde :-).
    Ich finde deine Ansichten und die Bilder ansonsten wirklich klasse!
    Wenn du mal Lust hast, einen Beitrag für mich zu schreiben, dann lass uns gerne einmal darüber unterhalten :-).

  2. Dankeschön, ja mache ich 😉 , die Empfehlungen für meine Seite von Dir finde ich super!
    Kurz zum Profi: Hat leider bei manchen Amateuren, oder soll ich sagen, den sogenannten „ernsthaften Amateuren“ einen schlechten Ruf, bis hin zum Hass. Außerdem denken diese oft, denen (den Profis) werde ich mal zeigen wie „richtige“ Bilder aussehen müssen. 🙂
    Da sind einfach ein paar Dinge falsch verstanden, aus dem Lot. Der Profi ist oft genauso drauf und gut (oder schlecht) wie der Amateur. Nur ein Unterschied: Er (Sie) hat sich irgendwann dazu entschlossen, diese Tätigkeit als Beruf zu wählen und damit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Guten darunter fallen nur mit anderen Bildern auf. Ob ein Bild gut oder schlecht ist bestimmt meistens zuerst der Fotograf und dann hängt das sehr vom Geschmack des Betrachters ab. Wie bei allen Dingen der Kunst. Und zu ernsthaft ist auch nicht immer gut, verkrampft und macht irgendwann Bauchschmerzen und dann keinen Spaß mehr. Nehmt es einfach locker, die Fotografie ist so ein schönes Medium, macht was draus. Denkt an das schöne Bild und nicht an die Karriere und den Verkauf. Wenn was gut ist kommt alles andere von allein.

    Gute Grüße Frank

  3. Deine Betrachtungsweise zu den Grundlagen der Fotografie finde ich sehr gut. Ich kann sie gut nachvollziehen, so manches hab ich selbst ausprobiert. Dabei muß ich zugeben, dass ich kein Profi bin, sondern einfach nur gern (und viel zu wenig) fotografiere. Ich wünsche Dir weiterhin Erfolg und alles, alles Gute. In kurzer Zeit hast Du viele Menschen mit Deinen wunderbaren märkischen Landschaften gewonnen.Wenn ich z. B. Gäste aus dem Märkischen in unserer Pension habe, mache ich sie auf Deine FB-Seite aufmerksam.
    Danke schön und mach weiter so.

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