Weihnachten 2014 musste wieder mal ohne Schnee in unserer Region auskommen. Aber ein wenig von diesem weißen „Gefussel“ hätte ich schon gern für ein paar Motive. Denn die neuen Kalender ganz ohne Schneefotos möchte ich mir so nicht vorstellen. Und mein Schutzengel meinte es wieder mal übergut mit mir.
Es wurde kalt und dann war Frühmorgens im Schein der Straßenlampen dieses Fusseln zu sehen, es schneite wahrhaftig! Der Fotorucksack und warme Klamotten lagen bereit und in der nächsten Viertelstunde saß ich im saukalten etwas kühlen Auto in Richtung Glienicke. Neue Kalenderbilder für den Panoramakalender „Märkisches Licht“ 2016 müssen ja rechtzeitig gemacht werden und gerade aus der besagten Gegend hatte ich noch gar nichts.
Als ich Bergfelde hinter mir hatte und Schönfließ sich gerade aus der Morgendämmerung „schälte“ sah ich genau das Bild dort oben. Die Sparwut vieler Städte hier in Brandenburg machen diese in der Nachtzeit so dunkel, dass der Begriff „Dunkeldeutschland“ (den ich gar nicht mag!) für unser Bundesland fast schon berechtigt erscheint.
Und dann sieht man von Ferne diese schöne Dorfkirche – ANGELEUCHTET!! Hach, sehr schön, ich ging gleich auf die Bremse (gottseidank sind meine Tschechischen Winterreifen wieder mal absolut zuverlässig 😉 ) und mit Stativ, Nikon D800 und Telezoom 70-200/2,8 auf die Suche nach dem besten Standort. Als alles soweit war hatte ich schon kaum noch Gefühl in den Händen, aber ein gutes Einstandsbild 🙂
In Glienicke fuhr ich gleich zu einen schon früher ausbaldowerten schönen Standpunkt am Kindelfließ, da hinten muss jetzt gleich die Sonne aufgehen. Tat sie auch, aber ein ganzes Stück zu weit links. Hatte meine Sonnenverlauf-Map doch recht. Ein paar Stativtänze brachten auch nichts Tolles zuwege, wollte schon aufgeben.
Aber beim Rückweg nach links schauend sah ich fast versteckt einen Hochsitz. Wo ein Hochsitz, muss doch auch… richtig, ein Weg irgendwie hinführen. Man muss dazusagen, das Gebiet ist richtig fett sumpfig, aber mein Glück war der kräftige Frost. Hat zwar noch nicht ganz in die Tiefe gewirkt, aber ausreichend war er, so dass der Boden vorsichtig! begehbar wurde. Daraus wurde dann folgendes schöne Motiv, alles sehr kühl in den Farben, die Sonne als warme Gegenfarbe, schön in ein paar Wolken verschleiert, hach! 🙂
Der Morgen war wieder gut für eine Gesichtslähmung, mein zufriedenes Grinsen (tue ich immer wenn ich mich so richtig freue 😉 ) wollte gar nicht mehr verschwinden, warum sollte es auch? Und zum Abschluss, schon aus Glienicke raus in Richtung Schönfließ gab es noch ein abschließendes Motiv für mich.
Dafür musste ich zwar ein paar hundert Meter über gefrorenen Ackerboden mit Knochenbrecherqualität zurücklaufen, denn die Straßenbeplankung ließ kein Parken zu. Aber das Motiv wollte ich unbedingt noch haben. Auf jeder Fahrt nach und von Glienicke zog es meinen Blick auf sich, die Komposition für das Bild war schon fertig im Kopf, nur real war das Licht nie „richtig“.
Und ein Motiv ohne Licht ist eben kein Motiv. Hier hat aber alles gestimmt, vieleicht würde mir ein Japaner sogar zugestehen, dass es einem „Haiku“ ebenbürtig ist. Und was DAS ist, da müsst Ihr einfach mal googlen… 😀
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1 thought on “Die letzten zwei Winterwanderungen 2014, Teil 1”