In der letzten Woche hatten wir eine Fahrt nach Boltenmühle unternommen. Wir wollten mal den schönen Wald dort im Frühling mit frischem Grün erleben. Da kamen wir natürlich am anliegenden Tornowsee vorbei, machten auf einem Steg eine Pause und tankten frische Luft und die Düfte, verbunden mit ausgesprochener Ruhe.
Hier hörte man außer die gefiederten Freunde, allen voran den Drosselrohrsänger, überhaupt nichts ablenkendes. Auch kein entferntes Autobahnrauschen. Absolute Stille. Absolut?? Erst sahen wir einen ausgewachsenen Schwan, der sich wie ein Macho präsentierte und sich seiner Wirkung absolut bewusst war. Auf einmal ging ein Spektakel los, das typische Klatschen im Wasser.
Ein Greäusch wie es entsteht, wenn ein Schwan sich aus dem Wasser erhebt und zum Flug übergehen will. Aber dieses Klatschen potenzierte sich alsbald zu einem „Klatsch-Chor“. Was war da los?? Hinter einer kleinen Biegung sahen wir dann die ganze Show. Da dümpelten viele Schwäne, Nachwuchs wie an der helleren Farbe des Schnabels erkennbar war, auf dem Wasser. DAS aber passte dem Alten überhaupt nicht.
Immerhin sein Revier. Und da kennen die Schwäneväter keine Verwandten, die haben sich gefälligst ein eigenes Revier zu suchen. Und so konnten wir ein paar Mal dieses Gerangel beobachten. Der Alte ging von „normaler schöner Schwan“ in eine „Angriffsfregatte“ über, das bedeutet, der Hals wird ganz niedrig umgelegt so dass der Kopf auf seinem Rücken zu liegen kommt.
Blick aber geradeaus auf die „Feinde“! Dabei noch die Flügel wie aufgebläht geformt. Insgesamt sehr beeindruckend. Und dann, volle Kraft vorraus. Die Geschwindigkeit nimmt auf einmal dabei zu und wenn die Drohhaltung vom Nachwuchs nicht rspektiert wird, geht es in den Frontalangriff.
Ein Start wird vorgetäuscht. Er erhebt sich schwerfällig aus dem Wasser, die Flügel schlagen schneller und dabei läuft er sogar ein Stück auf dem Wasser. Das alles ist dann so bedrohlich für den Nachwuchs, dass der panisch Reißaus nimmt. Komischerweise ließen sich drei von denen nicht weiter davon beeindrucken und es sah so aus als ob sie die ganze Show sehr interessant fanden und genossen.
Entweder waren die das ganz coolen, aber ich denke das war eher der weibliche Nachwuchs, der vom Alten nichts zu befürchten hatte.
Für uns war das ein einmaliges Erlebnis. Und meine Nikon Z7 mit dem 70-300er Nikkor machte ihre Sache sehr zufriedenstellend gut. Und man lernt ja selbst mit knapp 61 Jahren immer noch was dazu, was das Leben auch so schön macht. So war ich letztens auf dem Blog von Willi Rolfes, ein bekannter Tierfotograf, und der hat mal beschrieben, wie er solche schnellen Tiere am erfolgversprechendsten fotografiert. Ich nehme ja fast zu hundert Prozent die Zeitautomatik der Kamera. Wähle für jede der beiden die entsprechende ISO und Blende. Das ist auch bei Landschaften, meinem Hauptgebiet, immer für mich die beste Wahl. Aber für flinke Tiere nun gar nicht.
Rolfes stellt dazu die Kamera auf Blendenautomatik. Und das hat den Vorteil, dass die Belichtungszeit, die hier am Besten stabil und kurz sein sollte, eben fest voreingestellt wird. Dazu eine ausreichend hohe ISO. Die Kamera wählt dann die passende Blende dazu. Und so ist es mir gelungen, die ganze Schwanaktion scharf auf den Chip zu bekommen.
Klar, die großen Meisterschüsse sind das nicht, den Anspruch habe ich auch nicht. Dafür gibt es genug Spezialisten wie eben auch den Willi Rolfes. Ich sehe mich eher als romantischen Geschichtenerzähler, nur statt mit Worten sind die Bilder mein Ausdrucksmittel. Und nachfolgend die ganze Schwangeschichte nun in Bildern 😀
Der nächste Blog dann unsere eigentliche LANDpartie in die Ruppiner Schweiz nach Boltenmühle.
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2 thoughts on “„Erziehung“ von Jungschwänen am Tornowsee bei Boltenmühle”