Wie versprochen Teil zwei meiner privaten LANDpartie. Als Hauptziel stand für mich wieder mal ein neuer Teil der Uckermark auf dem Programm. Lange hatte ich mich immer etwas mokiert über den Namen „Toskana des Nordens“. Ganz schön dick aufgetragen, meinte ich. Also hinfahren und mal ansehen. Ein kleiner weiterer Anstoß war ein Foto von Dietmar Lange, selbst in der Uckermark ansässig.
Da waren Mohnblumen, gemischt mit Kamille und Kornblumen zu sehen, alles auf einer welligen Anhöhe. Leider etwas dunkel geraten. Aber der Anstoß war gegeben, mal sehen ob ich so etwas erwischen kann. Zur Zeit ist es günstig für (gute) Landschaftsbilder die späteren Nachmittag- und Abendstunden zu wählen. Dann ist der Sonnenstand nicht mehr so hoch. Das flachere Licht modelliert wieder Struckturen in die Landschaft und es hat eine wärmere Anmutung.
Das beginnt eigentlich frühestens 17.30, passte zu meinem anderweitigen Arbeiten, so konnte ich mir den Nachmittag frei nehmen (ja, freischaffende Künstler schlafen nicht immer bis Mittag und arbeiten auch oft am Wochenende 😉 ).
Die Fahrzeit ist ja auch nicht ohne. Für diese Touren bevorzuge ich unbedingt die Landstraße, man sieht und erlebt einfach viel mehr. Und ab Hammelspring (was ein Name für ein Dorf 😉 ) geht die wellige Landschaft los. Bei meinem Besuch im Internet-Rosengarten hatte ich ja schon einen kleinen Vorgeschmack, diesmal wollte ich nun speziell Landschaften kucken.
In einem kleinen Ort ein paar Kilometer hinter Templin (hinter als von Berlin aus kommend gesehen) bog ich dann einfach rechts ab. Und dann wollte ich mich überraschen lassen. Gelungen!! Was sich mir da ununterbrochen für Ausblicke darboten, öffnete mein Romantikerherz weit!
Da hatte man gerade einen tollen Ausblick, gleich hinter der nächsten Kurve der nächste noch schönere! Soll ich Euch was sagen? Es waren viele Kurven, ich konnte mich gar nicht sattsehen. Irgendwann ging das dann nur noch so: Aussteigen-Bilder machen-ein paar hundert Meter fahren-Aussteigen-Bilder machen-ein paar Meter…
Die Wolken und das wechselhafte Wetter brachten auch wechselhaftes Licht, einfach wahnsinnig schön. Immer wieder anders. Und dann:
Als ich zum Auto zurück ging nach ein paar Bildern da sah ich doch weit hinten in eine andere Richtung diesen markanten rötlichen Schimmer. Ein schmaler Feldweg führte dahin und dann hatte ich mein Mohnfeld, mit Kamille und Kornblumen.
Auto weiter weg aus dem Gesichtsfeld parken, alles Fotozeugs schnappen und dann den Hügel erklimmen. Denn merke: Nicht immer ist der erste Blick auch schon das beste Bild. Aber ich habe ja bestimmte Vorstellungen, kann vor Ort viereckig sehen und mein Bild schon vorher im Kopf ziemlich genau vorausahnen.
Was soll ich sagen, es war super schön! Von der Hügelspitze hatte man einen Klasse Rundumblick. Ich war nie in der Toskana, kenne das Land hauptsächlich aus vielen guten Aufnahmen aus den Spezials von GEO-Saison. Aber was ich von der Hügelkuppe erblickte hatte tatsächlich Ähnlichkeiten.
Wellige wohlgeformte Landschaften durchsetzt von Büschen, Bäumen, kleinen Dörfern, Höfen, einer Kirche…
Ich habe mich ab diesem Zeitpunkt haltlos in diesen Landstrich verliebt. Und wenn ich mir so vorstelle dass dies nur ein klitzekleiner Einstieg war habe ich eine nur vage Vorstellung, wie viele Möglichkeiten sich mir in den nächsten Jahren eröffnen werden. Um dem annähernd gerecht zu werden brauchte ich noch wenigstens ein zweites Leben. Da wünscht man sich direkt einen Auftrag oder ein Stipendium für diese Arbeit.
Mal sehen wohin mich dies alles führt. Vielleicht wird ja daraus mal mein ganz eigenes Buch. Jedenfalls nehme ich nächstes Mal die Panoramakamera mit, dieses weite Land verlangt nach breitem Format, „meine“ Toskana, fast vor der Haustür.
Ich würde mich freuen wenn Euch die Bilder auch so gut gefallen wie mir.
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