… und nicht Frühling!! Na ja, DAS weiß ich doch.

Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich im nächsten Monat 65 Jahre alt. Und wenn ich da mal drüber nachdenke, was zur Zeit doch öfter vorkommt, sind das schon ganz schön viele Lebensjahre. Dazu kommt, dass ich nie der gesellige Party-Typ war und bin keine „Rampensau“, wie man das so allumfassend nennt. Mein Sein ist eher ruhig, im Hintergrund und voller Erlebnisse. Für mich. Die ich liebe, auch und gerade in der Erinnerung.

Denn ich bin Fotograf. Nicht weil das ein schicker Beruf ist. Für mich war es immer ein sehr großes Bedürfnis, diese tiefen Erlebnisse in der Natur, im Land, allgemein dort wo es schön ist. Für mich schön ist, ich mich wohlfühlte und wohlfühle. Festzuhalten. Damit ich sie mir immer wieder ansehen kann und dabei diese tiefen Erlebnisse nachempfinde. Denn nur die reinen Erinnerungen können trügerisch sein.

Ein erhaltenes farbiges Bild aber bleibt wie zur Zeit der Entstehung. Das versuchte ich erst mit Pinsel und Farbe. Die Note eins im Kunstunterricht war jahrelanger Begleiter. Nur ich selbst war nie so richtig mit den Bildern zufrieden. Das änderte sich mit meinem neuen Medium, der Fotografie. Die ich selbst in der damaligen DDR, mit ihren nicht so tollen Materialien, in Farbe betrieb. Abzüge, eben Bilder, wollte ich in der Hand halten können. In Farbe, denn die Welt ist nicht Schwarzweiß!

Nun kann ich auf viele Jahrzehnte zurückblicken. Und auf einen Bilderschatz, der sicher in die Hundertausende geht, denn es sind seeehr!! viele. Die ich nicht zählen werde, weil es mir egal ist. Es ist mein Schatz, denn die meisten sind zeitlos, die die ich mitgenommen habe, weil ich nicht anders konnte.

Die sich mir aufdrängten. Denn im Gegensatz vieler Kollegen und Fotografinnen plante ich meine Bilder selten. Sie sind mir meistens „passiert“, weil die Kameras immer dabei waren wenn ich im Land unterwegs war.

Und so habe ich meine Fotografie, mein Werk, immer gesehen: Es war und ist eine Reise. Jedes Mal, egal an welche Orte, mit Vorfreude und Spannung, was ich dort erleben werde. Genau durch dieses Herangehen wurde ich so oft, eigentlich immer, einfach beschenkt. Und dafür bin ich unendlich dankbar!

Das heißt nun nicht, dass ich nichts „können“ muss, nein. Das Handwerk, sein Tun, sollte jeder Kreative unbedingt können. Dazu gehört lernen, am Anfang sehr viel, aber auch im Alter hört das nie auf. Wenn man wirklich kreativ ist und offen fürs Leben. Die, die meinen, nun können sie alles, nun sind sie „fertig“, sind das leider auch wirklich. Fertig. Denn diese Einstellung ist der Anfang vom Ende. Sollten Einige mal drüber nachdenken 😉 .

Nun sind viele, die sich gern Bilder anschauen, ob auf Facebook, Instagram, den Blogs oder wo auch immer, der Meinung, wenn man was zeigt sollte es zur Jahreszeit passen. Am Besten immer aktuell sein.

Wozu aber? Ich fühle mich schon lange nicht mehr als eine Tageszeitung, immer aktuell. (Das ging Herrn C.D.Friedrich, Shinzo Maeda, Ansel Adams wohl ähnlich.)

Ich möchte meine Bilder zeigen. Egal welches Motiv, welche Jahreszeit, Blühen, Schnee, Herbstfärbung. Immer genau DANN wenn ICH das gern möchte. Weil ich das Bild fühle. Das Erlebte, das Land zu mir spricht. Und das genau passiert gerade in letzter Zeit sehr oft. Wenn ich in meinem Archiv unterwegs bin und MEINE, nur MEINE SCHÄTZE für MICH finde, hebe.

Das ist allein meine Sehnsucht, meine Freude und vielleicht auch meine Kunst. Egal, welche Bezeichnung, die braucht alles nicht.

Es sind meine Bilder, die MICH zu allen Zeiten erfreuen. Und die zeige ich sehr gern und egal wann. Denn sie sind für mich zeitlos. Ist doch Quatsch, im Frühling kein Herbstbild zuzulassen, weil draußen eben Frühling und kein Herbst ist. Das passiert da draußen sowieso, aber warum soll ich bis Herbst warten? 2019 habe ich an mir selbst erfahren, wie schnell man nicht mehr da sein könnte. Ich weiß eben heute nicht, was im Herbst ist.

Außerdem finde ich das Bild schön, fühle mich damit wohl. Also gibt es bei mir auf den Seiten, die ich betreue, immer nur BILDER, zeitlos. Zum Freuen und Wohlfühlen, denn unsere Welt ist schön, egal was „da draußen“ immer wieder mal passiert. Daran sollten wir immer denken.

Danke an alle, die bis zu Ende gelesen haben, mich vielleicht auch verstehen. Das wäre schön, aber keine Bedingung! Ich werde Bilder machen. Und zeigen, auch wenn sich keiner dafür interessiert. Denn ich bin so, einfach so. Danke!