Keine Lust mehr auf Facebook und Co, oder Besinnung des eigenen Selbsts

In meinen fast nun 66 Lebensjahren zweifle ich schon lange. An mir oft und sowieso, obwohl es da nicht so viel Grund gibt, wie ich sehe. Denn was überall auf der Welt bis hin zum persönlichen Umfeld in den Jahren so alles möglich ist und auch passiert, habe ich mir früher nie träumen lassen.

Wie schön ist oft die Kindheit, wenn man mal alles, was man da schon MUSS, weglässt. Als Kind ist man naiv, glaubt an das Gute, kennt das aus den Büchern und Filmen so. Beobachtet alles in der Natur mit unverminderter NeuGIER und kann gar nicht genug bekommen. Und so geht mir das viele Jahre, bis zum Erwachsenwerden. Denn die Welt hat so viele schöne Dinge parat.

Und dann, auf einmal, kommt der ERNST DES LEBENS! (Keine Ahnung, wer den eingeladen hat 😉 ). Und Viele, immer wieder, die einem sagen, was man tun MUSS. Wo der untrügerische Instinkt auch schon in jungen Jahren zeigt, nee, da stimmt was nicht.

In dieser damaligen DDR war das schon nach der Einschulung so. Auf einmal musste man die Pionier-Uniform tragen, zu bestimmten Anlässen. Details erspare ich mir, nur das eine: Weißes Hemd und blaues Halstuch war ein MUSS!

Ab der dritten Klasse dann die „Beförderung“ zum Thälmann-Pionier. Äußeres Zeichen: Rotes statt blaues Halstuch. Abgelöst als Jugendlicher dann vom Blauhemd, denn nun war man Mitglied der FDJ, der sogenannten Freien Deutschen Jugend. Wobei, gleich mal angemerkt, frei war in dieser DDR wirklich keiner.

Ich kann mich erinnern, wie ein Mädchen schon in der Unterstufe immer hämisch nachsichtig von der Klassenlehrerin abgehandelt wurde. Wie mit einem Makel behaftet, denn sie war nicht Pionierin geworden, stellt Euch das mal vor!!

Haben ihre Eltern verboten, weil sie kirchlich organisiert waren. Soviel zur „Freiheit“ in der DDR.

Wenn ich hier so weitermachen würde, könnte ich mit meinen Erinnerungen sicher einen Roman füllen, das will ich aber nicht. Ich kann nur mit guten Gewissen sagen, ich bin meinen Weg gegangen, habe keinen verraten oder angeschwärzt, obwohl auch sowas mir unterstellt wurde, nach der Wende.

Ausgerechnet von einem Schmarotzer, der sich bei mir durchgeschlaucht hatte ohne Ende. Mich und meine Junggesellenbude benutzt, mich ausgenutzt.

Ich hab mich im Osten oft genug in die Nesseln gesetzt. Während der Armeezeit „Feindsender“ gehört und die Musik mitgeschnitten, weil die einfach Klasse war. Dabei dann doch kurz vor Ende von einen kleinen, schmalbrüstigen Unterleutnant angeschissen worden, weil sein Ausspannversuch meiner damaligen Freundin nicht klappte. Und sie ihn auch noch blöd dastehen lassen hatte.

Parteiverfahren bekommen, wegen Westradio, nicht wegen Freundin 😉 . Trotzdem den Fotojob bei der damaligen Regionalzeitung erhalten.

Die Chefin, Mitglied der SED-Kreisleitung, protzte während unserer Kaffeepause mit ihrem Geld für den Intershop. Und dass ihre Töchter sooo verwöhnt sind, dass sie nur noch im besagten Shop oder zumindest im Ex kaufen.

Nach der politischen Wende der Aufbau einer neuen Regionalzeitung. Mein neuer Arbeitgeber. Ich war voller Elan mit der die Hoffnung, nun endlich frei zu berichten. Freiheit in echt. Jahre und Erfahrungen später erkennen, dass es auch in gewisser Weise eine naive Illusion war.

Und für mich aber, trotz der herben Enttäuschung, doch ganz anders als im vorigen System. Weitaus besser, nie gleichzusetzen. Und weit besser als in der DDR, die so einige Ewiggestrige immer noch verklärt verherrlichen. Die gern die DDR behalten hätten.

Aber unbedingt mit Westgeld und den ganzen materiellen Annehmlichkeiten aus dem Westen. Ohne zuviel zu arbeiten, auch natürlich bei denen. Die den Spruch so oft grinsend und süffisant zitierten: „Privat geht vor Katastrophe!!“

Okay, das reicht nun, verstehen sowieso nur die aus dem Osten und ich gehöre nicht zu den Jammerern. Nach meiner Kündigung von der Zeitung baute ich mir kontinuierlich das selbstständige Leben auf. Mit Hilfe meiner damaligen Frau. Und hab es allen gezeigt, dass es geht, auch ohne „Beziehungen“ und und sich klein machen.

Hab mich einfach nie verkauft, lieber auf etwas verzichtet. Und weiß dadurch die wirklich guten Dinge zu schätzen. Denn die sind immer da, man muss nur richtig hinschauen.

Für mich war es immer das Licht, die Luchtwieven, wie ich nun weiß. Das alles da draußen in der Landschaft zeichnet, modelliert und formt. Leuchten, strahlen lässt. Und mich mit meinen Werkzeugen immer aufs Neue herausfordert. DIE Herausforderung, die ich bis zu meinem Ableben, (hoffentlich erst irgendwann), immer wieder annehmen werde. Denn die Welt ist schön. Einfach und schön.

Auch wenn Euer Weg mal glatt, bergauf und steinig erscheint. Lasst Euch nie abhalten, ihn zu gehen, wenn Ihr meint, er ist richtig. Oft kommt hinter der nächsten Kurve eine freudvolle Überraschung.

Ich sitze hier an meinem Schreibtisch in meinem gemütlichen Arbeitszimmer im heimeligen Haus meiner Lebensfreudegefährtin Patricia. Schreibe diese Zeilen und höre dabei Pink Floyd. Dabei kamen die Gedanken an meine Armeezeit, denn da hörte ich meine erste Schallplatte von der Gruppe. Und bin ihnen seitdem verfallen. Diese Genialität, gepaart mit soviel Gefühl, Seele…

Schon damals hatte ich, als ich sie zum ersten Mal hörte, gespürt, so sollen mal meine Bilder sein, solche und nur gute Gefühle bei den Betrachtern wecken. Und irgendwie beschleicht mich mittlerweile so ein kleiner Gedanke, dass ich davon ein wenig erreicht haben könnte.

Seit Jahren schon bin ich mit meinen Bilder auf Facebook. Zu einer Zeit als der Konkurrent dazu Google+ hieß. Der sich das leider irgendwann sparte. Und somit wurde Facebook zum Alleinherrscher, irgendwie. Und seitdem geht es damit rapide bergab. Seiten, die ich gut finde, sehe ich kaum noch, Leute die meine Bilder mögen, sind recht wenige bei meinen Veröffentlichungen. Und das bei über Zwölftausen Fans!!

Ja ja, ich weiß doch, das macht FB mit dem Algorythmus. Will Geld bekommen, alle werden immer gieriger. Ohne nachzudenken, solange, bis das Kind im Brunnen ist. Und dann? Uppssss, na ja, machen wir eben was Neues. Aber ich mache auch da nicht mehr mit. Erinnert Ihr Euch an den Textanfang??

Ich lasse mich nicht kirren, nie zwingen, von keinem.

Wozu gibt es Blogs? Ich werde wohl weiter immer mal was bei FB posten, aber so richtig Spaß macht mir eigentlich doch mein Blog. Hier kann ich schalten und walten, wie ich will. Und wer sich wirklich für meine Sachen interessiert, kann meinen Blog ganz einfach abbonieren. Erhält dadurch bei jeden neuen Beitrag bequem eine Mail als Info.

Mehr nicht. Kein aufdringlicher Spam. Dafür recht hübsche Bilder und Erlebnisse aus meiner Welt. Und somit stecke ich wieder mal den Gierschlunden meine Zuge raus und zeige mal kurz einen meiner Finger. 😀

Und weil es nun mal Winter ist, der auf Bilder auch schön aussieht. Auch wenn es gar nicht meine Jahreszeit ist, denn der entscheidende Nachteil im Winter: Es ist kalt! Und oft dunkel. So hab ich im Archiv ein paar Erlebnisse aus einer Lieblingsgegend in Vehlefanz an den Mühlenseen entwickelt. Und schicke sie Euch als virtuellen Sonntagsgruß. Lasst Euch nie!! unterkriegen. Von Niemanden und Nichts. Denn die Welt da draußen ist schön. 🙂

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8 thoughts on “Winterzeit…

  1. Überall geht es nur noch ums Geld und es wird immer schlimmer.
    Mittlerweile das Übel von allem.
    Die Reichen werden immer Reicher und die Armen immer ärmer und die sogenannte Mittelschicht wird es irgendwann nicht mehr geben, wenn so weiter läuft.
    Ich möchte heute nicht mehr jung sein. Wer weiß, wohin das noch alles führt. Das möchte ich gar nicht mehr erleben.

    Machen wir das Beste daraus und erfreuen uns an der Natur, die wir so lieben und halten schöne Momente mit unseren Kameras fest, damit wir uns noch lange daran erfreuen können.

    LG Frauke

    1. Ach, das arm und reich hat es immer gegeben. Sogar bei uns im sogenannten Sozialismus. Alle waren gleich, aber manche waren gleicher 😉
      Kann zum Glück jeder selbst entscheiden, was er oder sie aus dem Leben macht.
      Bücher schreiben und damit anderen Mut machen. Bilder sammeln und zeigen, wie schön die Welt immer noch ist, wenn man sich Zeit nimmt und richtig hinsieht. Leckere Dinge kochen oder backen, mit guten Zutaten, Ideen und genügend Zeit.

      In diesem Sinne, LG Frank

  2. Hallo Frank, auf den Blickwinkel kommt es an den dabei deinen Fotos hadt danke dafür
    Dein Text sehr lesenswert…
    Eine schöne Woche
    Gruß Christine Giese

  3. Hach, einfach schön. Danke für deine Gedanken und Erinnerungen. Sie beruhigen, ich kann die Gedanken mit meinen Erinnerungen füllen. Die kleinen und großen Dinge, die mir Kraft geben, mein Ich stärken, im Alltag suchen.
    Euch beiden weiter eine schöne Adventszeit
    🕯️🕯️🕯️🪾🌲 , viele Grüße aus Thüringen Susanne

  4. Recht hast Du! Und weil die Natur so Wunder- voll ist, geht mir jeden Tag das Herz auf und ich bin so dankbar hier leben zu dürfen. Der äußere Mumpitz kann mich mal, das wahre Leben findet woanders statt.
    Einen Abend voller Wunder und Kerzenschein wünsche ich Euch!
    Ganz liebe Grüße aus dem Bergischen Land von
    Hildegard

    1. Dankeschön! Das macht Mut. Mir geht es genauso. Ich, wir, sind einfach dankbar. Auch Dir oder Euch einen wundervollen und schönen Abend.

      Ganz liebe Grüße aus dem Häuschen mit Zaubergarten vom Rand der großen Stadt, von den Lebensfreudegefährten Patricia und Frank

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