Endlich Frühling und eine Sonne aus einem durchgehend blauen Himmel. Dazu angenehme 16-22°, ideal für einen kleinen Ausflug ins nahe gelegene Naturschutzgebiet Sutschketal bei Krummensee. Mit dabei mein neuer Fotorucksack „Flipside 500 AW“ von Lowepro. Und darin ist nun endlich genügend Platz auch für meine lange Brennweite. So begleiteten mich dazu meine Nikons D800 und D750, die Nikkore 5,6/200-500VR, 2,8/24-70VR, 2,8/70-200VRII und das 4/16-35VR. Polfilter sind auch immer dabei. Und kleineres Zubehör wie Accus, Speicherkarten…
Das passt nun alles hinein, da war der Vorgänger deutlich kleiner und unpraktischer. Stabiler ist der Lowe zumal und sehr praktisch. Gleich unten am See angekommen wollte ich ein paar Aufnahmen machen denn das Blau und die frischen Farben reizten meine Sinne. Auch wenn ich ziehende Wolken, durch die unsere Sonne ihre Strahlen zur Erde schickt, bevorzuge. Und kräftigen Wind dazu, das ergibt dann das für mich typische Märkische Licht 🙂 Nach dem langanhaltenden Winter, meistens grau und diesig, kalt, saugt meine Seele alle Farben und Wärme intensiv auf. Und das steckt dann auch in meinen Fotos.
Zurück zum Rucksack. Der ist dabei so praktisch, den kann man nach vorne drehen und er wird von innen geöffnet. Da liegt er dann, vom Hüftgurt gehalten, vor mir wie ein Tisch. Bereit zur Entnahme der Geräte ohne ihn auf den Boden legen zu müssen. Und trotz des recht hohen Gewichts macht er seinen Job fabelhaft. Ich rüstete mich mit den Kombis D800+2,8/24-70VR für die Landschaften und der D750+5,6/200-500VR für Tiere und Details.
Update Februar 2021:
Die beiden genannten Kameras wurden nun durch zwei Z7-Gehäuse ersetzt, das 2,8/24-70VR durch das Z 24-70/S, was für eine Erleichterung. Und für kleinere Ausflüge hat sich die Tasche Domke F-2 dazu gesellt. Der Rucksack bleibt nur noch zu Hause. Zu groß, zu schwer, unhandlich 🙁
Oben die ersten Aufnahmen (2) vom „Krummer See“, dann weiter in Richtung Sutschketal. Außer ein paar weiteren Wanderern war keine Menschenseele unterwegs. Tierseelen aber zu Hauf, ein Gezwitscher, Geschnarre, Platschen, es war die reinste Freude für einen Naturliebhaber wie mich. Die Landschaften sind mit der D800 und den guten Nikkor-Objektiven immer perfekt. Nur für die ganz lange Optik ist diese Kamera mitunter zu langsam, auch und gerade im Autofokus.
Und dabei leider oft nicht auf den Punkt scharf, den ich angepeilt hatte. Da schlägt sich die D750 um Längen besser. Bei der hatte ich jetzt mal den Verfolgungsautofokus im 3-D-Modus probiert. Das klappt erstaunlich präzise! Ernüchterung kam dann aber bei längster Brennweite und auf einmal von rechts einfliegende Gänse. Obwohl ich sie alle gut im Sucher hatte blieb der Autofokus auf den Hintergrund hängen, kein einziges Bild scharf 🙁 Und das ist echt blöd, da sollte doch wenn schon der Indikator das Tier erfasst es auch scharf abbilden können. War schon deprimierend für mich. Oder ist die Optik dafür doch nicht schnell genug? Muss ich mal weiter beobachten, demnächst. Bin auch gespannt ob die neue D850 das dann problemlos und sicher packt. Aber noch ist sie nicht bei mir…
An meinem Lieblingsplatz mit der Rastbank angekommen schwamm das Schwanpärchen wie zur Begrüßung zweimal ins Bild, was zum Foto (ganz oben) und auch zum Schwanporträt langte. Unterwegs hatte ich das Glück eine nestbauende Schwanzmeise zu beobachten. Nach mehreren Versuchen blieb dann das nervöse Tierchen einen Moment lang an einem Baum sitzen so dass mir auch ein Bild gelang. Am See selbst hoffte ich auf Ringelnattern zu treffen, die dort in der Nähe sehr gerne ihre Lieblingsplätze zum Sonnenbaden aufsuchen.
Eine hatte ich dann zu Gesicht bekommen und durch gaaaanz langsames Heranpirschen, Kamera im Anschlag, lies sie es zu dass ich ihr fast zu nahe kam. Aufgeregt züngelte sie, denn damit riecht sie ihre Umgebung und ihre Körpersensoren sind so empfindlich, dass sie jede kleinste Trittbewegung von mir damit „hörte“. Es war noch ein gan junges Tier, der Kopf gerade mal ca. 2cm groß. Dabei schätze ich die Naheinstellung meiner 500mm Brennweite, um doch ein ansprechendes Porträt zu erhalten. Als ich noch ein Stückchen näher wollte zog sie dann schnell schlängelnd ihren Tarnplatz unter abgeschnittenen Schilfresten vor. Später „erwischte“ ich sie nochmal 😉
Am See selbst war Stress, denn die Frühlingsgefühle lassen der Tierwelt keine Zeit, es ist spät dran und die Gene sollen weitervererbt werden. Ein Entenpaar konnte ich das erste Mal bei der Balz und anschließender Hochzeit beobachten. Im Vorspiel umkreisen sich beide, wobei (auch beide abwechselnd) ihren Hals zusammenziehen und wieder strecken. Ein hübscher Anblick. Dann schwimmt das bereite Weibchen los und der Erpel hinterher und auf sie drauf. Dabei schaut sie gerade noch knapp über die Wasserfläche. Nach „dem Akt“ schwammen beide zur vorbereiteten Neststelle und putzten sich einvernehmlich.
Ganz intesives Paaren sah ich in Ufernähe bei den Kröten. Die körperlich kleineren Männchen „buhlten“ um ein bereites Weibchen, was im ganzen Uferbereich ein lautes Platschen hervorbrachte. Sehr aktiv im Wasser sind sie doch recht träge auf dem Land unterwegs. Ich hielt mich sehr ruhig auf der Bank auf und beobachtete. Obwohl noch ein paar Meter von mir entfernt, brauchte ich nur die Kamera mit Tele zu schnell ans Auge zu nehmen und ein kleiner Wellenschlag war nur noch alles was an die Kröte erinnerte. Es waren aber so viele unterwegs und so auf ihren Trieb konzentriert, dass es mir doch gelang mit etwas Geduld ein paar schöne Exemplare ins Bild zu bekommen.
Nach ein paar wunderschönen Stunden trat ich wieder den Heimweg an. Ich wünschte mir manchmal dass die Naturfotografie allein genug Geld zum Leben einbringt. Da das aber nicht der Fall ist musste ich nun wieder zurück an den Schreibtisch und die anderen Arbeiten erledigen. Es waren Momente, die ich nicht missen möchte.
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