Diese „Bilderfahrten“ ins Land sind so richtig nach meinem Geschmack (schnalz 😉 ). Aber die ganzen Bilder aufzubereiten und den Text dazu zu schreiben hatte ich dann aus Zeitmangel immer verschieben müssen. Und dann war auf einmal Herbst, Winter… . Egal, mein Blog ist keine Tageszeitung und kein Tagebuch, ich bin Fotograf und zeige Bilder 😉 und jetzt geht die neue Saison ja wieder los, also.
An manchen Tagen passt einfach alles. Der Kunde ist mit meiner Bildlieferung höchst zufrieden, es ist erst kurz vor Mittag und der ehemals durchgängig blaue Himmel bekommt auf einmal diese super Wolken. Gaaanz oben die Schichtwolken im Wechsel mit Himmelblau.
Darunter das Wettrennen schönster Haufenwolken, deren Formationen sich ständig ändern, und das alles bei super klarem Wetter. Also ab in Richtung Zehdenick. Hatte ich schon lange als Ziel und passte zu diesem Wetter bestens, um das Archiv mit frischen Bildern aufzufüllen.
Im Restaurant „Lindeneck“ in Kreuzbruch war Zeit für ein leckeres Mittagsmahl, dann ging es weiter zum ersten Zielpunkt, dem Vosskanal und die Schleuse Bischofswerder. Ernüchterung schon am Kanal, dann an der Schleuse: Kein einziges Schiff! 🙁 Nun gut, dann eben etwas Zeit für einen Spaziergang oberhalb der Schleuse. Und auf einmal kam der erste Schleusengast. Dazu entwickelte sich der Himmel zur dramatischen Kulisse. Ein zweites Boot fuhr ins Schleusenbecken und ich ging nach ein paar Aufnahmen auf die Brücke für neue Perspektiven.
Unterhalb hatten sich nun eine ganze Reihe Boote angesammelt, wunderbar! Ein paar Bilder eingefangen, dann ging es weiter nach Krewelin.
Hier hatte ich mir ein weiteres Motiv mit den in Richtung Norden fahrenden Booten vorgestellt, aber die brauchten doch etwas länger. Für ein schönes Landschaftsbild mit Vosskanal und links davon die schnelle Havel (die eigentliche Havel) waren die „Zutaten“ perfekt.
Auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen entlang am Kanal kam dann noch passgerecht fürs Motiv die junge Familie per Rad ins Bild gefahren. Die hatte ich schon beim Essen in Kreuzbruch getroffen und so bepackt, wie ihre „Radesel“ waren, hatten die noch was vor sich 😉 .
Na dann weiter zum Zielpunkt. Zehdenick, die Havelstadt sollte es für mich ja sein. Der Himmel blieb perfekt und ich erwartete „meine Armada“ 😉 . Das Gute ist, dass Boote recht langsam unterwegs sind, für mich somit kein Stress und ausreichend Zeit für einen Spaziergang mit der Kamera. Diese Kleinstadt hat einfach alles was mein Herz begehrt. Ein Stück um Stück liebevoll saniertes Stadtzentrum das nicht mit hässlichen monströsen Neubauten zubetoniert wurde. Klar ist noch nicht alles fertig, hat aber seinen Charme.
Und mitten durch fließt die Havel, breit genug für den Schiffsverkehr und von den Freizeitkapitänen ausgiebig genutzt. Eine Hubbrücke und eine Schleuse regeln den Wasserstand und Durchfluss. Spätestens am Schiffermuseum, stilgerecht untergebracht in einem typischen Havelschlepper, und dann weiter oberhalb der Havel finde ich die perfekte Symbiose von Natur und Menschenwerk, harmonisch miteinander verwoben. Sogar die sogenannten Kamelbrücken passen ins Bild. Etwas innehalten und die Bilder genießen, dann bin ich auf dem Rückweg zur Klappbrücke. Und da sind die Boote ran und ich kein Stück zu früh. War wieder mal schön in Zehdenick! 🙂
Für meinen Heimweg hatte ich mir noch einen Abstecher zum Bismarckturm auf dem großen Timpberg vorgenommen. Wie erwartet auch hier ein klarer Blick in die hügelige Landschaft. Sogar die Strommasten und Windräder sahen unter diesem Wolkenhimmel und dem typischen märkischen Licht interessant aus.
Kurz vor Bergsdorf schlossen sich die Bahnschranken und der kurz darauf vorbeibrausende rote Express erinnerte mich daran, dass man auch diese Gegend bequem per Bahn erreichen kann. Ideal gar für Berliner, die dann zusammen mit dem Fahrrad mal die frische märkische Luft schnuppern wollen, tief durchatmen und regenerieren.
Na dann, auf geht´s! 🙂
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Lieber Frank,
da war der Lichtzauberer aber wieder gut zugange, so schöne Aufnahmen habe ich von Zehdenick noch nie gesehen, einfach Klasse!
Danke für die Einblicke und Grüße aus Kurtschlag
(was auch zu Zehdenick gehört)
von Petra Elsner
Liebe Petra,
Dein schöner Kommentar versüßt mir den Tag, vielen Dank dafür. Wenn ich hier mal endlich alles wieder einigermaßen auf die Reihe habe, möchte ich unbedingt mal nach Kurtschlag kommen (wo ich vor vielen Jahren schon einmalschöne Winterstunden erlebt habe). Vor allem freue ich mich im Moment schon auf Dein neues Buch “Vom Duft der warmen Zeit”.
Viele Grüße aus Oranienburg
von Frank Liebke