Es ist ein Tag vor Heiligabend. Es stürmt und regnet ab und zu, Temperatur frühlingshafte 12°C 😉 . Ich bin auf dem Weg nach Groß Ziethen im Oberhavelkreis. Dort gibt es für mich DIE Bäckerei für ausgezeichnete Stollen! Butterstollen die meiner Meinung nach im Geschmack und Konsistenz dem berühmten „Dresdner“ ebenbürtig sind. Wenn nicht ihn sogar übertreffen 🙂 . Und Mohnstollen, hmmm, ein Gedicht.
Hatte ich schon rechtzeitig besorgt, aber beide sind auch „rechtzeitig“ alle geworden, also muss Nachschub ran. Mit Bäckereien ist das so eine Sache bei mir. Bin ich doch damit sozusagen groß geworden. In meiner Familie waren meine Großeltern Bäcker. In meiner Kindheit wurde ich vom rumoren der Maschinen und dem Duft von frischen Brötchen immer geweckt. Und beim Spiel in der Stube oder bei schönem Wetter auf dem Hof war dieser Geruch nach Backwerk immer präsent.
Später verbrachte ich in meinen Sommerferien einen Großteil als Gehilfe in der Backstube, alles sehr prägend. Und nun auch nicht verwunderlich dass ich Brot aus dem Großmarkt nichts abgewinnen kann, ja selbst Backerzeugnissen sehr kritisch eingestellt bin. Und mit der Zeit habe ich durch viel probieren und kosten 😉 mein kleines Bäckernetzwerk erstellt. Was ständig erweitert wird. Pfannkuchen schmecken am besten bei Plentz, Schweineohren mit Zucker und Schokolade bei Prussog in Oranienburg.
Tja und wie schon oben angemerkt alle Art von Stollen ( und „Schillerlocken“) bei Forduhn in Groß Ziethen. Und dahin unterwegs war ich heute inSachen „Nachschub“. Zu solchen Fahrten begleitet mich meine treue Freundin Nikon D800 mitsamt Hofstaat 😉 .Ein neuer „Diener“ ist heute per DHL bei mir eingetroffen. Dieses neue Filter hatte ich schon lange auf dem Kieker. Natürlich wollte ich den gleich ausprobieren. Sturm mit schnell ziehenden Wolken. Bäume und Äste genauso in stetiger Bewegung wie Wasser, Wolken und Gräser.
Die Idee sah ein Motiv vor, in dem die Langzeitbelichtung vom Stativ die Kamera schön ruhig hält. Ebenso alles fest gebaute wie Häuser im Bildausschnitt. Aber alles was sich bewegt sollte so schön verwischt werden. Als erstes versuchte ich das bei Schloss Ziethen von der Parkseite, allerdings war der Besuch des Parks dann doch sehr ernüchternd, abtörnend gar.
Der schöne Wassergraben ausgeschlammt, der Auswurf an die Ufer gepackt, das Schloss dunkel wie nicht bewohnt. Dann taperte ich um den Mühlensee bei Vehlefanz und fand dort auch bald einen schönen Dorfblick mit See. Es wurde schon etwas dunkler, aber alle von mir gewünschten Elemente waren vorhanden. Als ich mein Motiv eingerichtet hatte und die Probebelichtung akzeptabel aussah, setzte ich das Filter vor die Linse und machte zwei Probebelichtungen.
Na ja, das war dann doch nichts, alles schwarz 🙁 , da fehlte die Erfahrung. (Später war mir das alles dann doch wieder sehr logisch.) Also Filter wieder weg, die Langzeitbelichtung hatte ich ja auch so. Ich konnte bei Blende 10 und ISO 160 genau 30s belichten. Völlig ausreichend für mein Projekt. Das Ergebnis seht ihr oben und ich bin sehr zufrieden damit 🙂 .
Dass das Gras so rötlich wirkt hat auch noch einen speziellen Grund: Der Himmel mit den sehr tief hängenden Wolken wirkt für die rötlich-gelbe Gewächshausbeleuchtung von „Schwanteland“ wie ein großer Reflexschirm. Der ganze Boden war in rötliches Licht getaucht, ein toller Farbkontrast zum Blau des Himmels und des kleinen Tümpels. Das zweite Bild zeigt die mystische Wirkung des Himmels, für mich direkt das richtige Schauspiel für ein kleines Kunstwerk im viereckigen Rahmen 😉 .
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