Lehnitzsee Oranienburg
Lehnitzsee Oranienburg

Nun ist es da das neue Jahr, und? Habt Ihr Euch wieder viel vorgenommen um dann doch (rechtzeitig) zu merken dass das ja doch alles Quatsch ist (jedes Jahr wieder?) ?? 😉

Die meiste Zeit im Leben vertun wir uns mit Pflichten. (Oder das was wir dafür halten, oder, schlimmer noch, das was andere meinen was richtig ist, was die Norm ist).

Aber der größte Prozentsatz der (deutschen) Menschheit lebt so, findet es richtig (was für den Einzelnen ja o.k. ist) und meint diese Meinung auch vielen Anderen aufdrücken zu müssen (was wiederum nicht o.k. ist!). Ja, was soll das?

Ich habe mir gestern Abend mal im Fernsehen einen Film einer alten deutschen Serie „Liebling Kreuzberg“ angesehen. Nun kommt das bei mir eher selten vor, dass ich fernsehe, und noch seltener bis fast gar nicht, dass ich mir deutsche Serien oder Filme ansehe.

Die sind mir meistens einfach zu farblos, ohne Ideen, platt. Und gute Ansätze werden dann spätestens nach 10 Minuten bei einem gespielten (ja man sieht sogar dass das immer gespielt ist, kein bisschen echt rüber kommt 😉 ) enormen Wutausbruch eines Protagonisten kaputtgemacht. Fad.

Anders bei der genannten Serie, wir erinnern uns, die wurde 1988 gedreht, spielt in Berlin Kreuzberg usw. Da ging es um eine 70 jährige Frau, sehr schwerhörig aber topfit. Nur etwas „schräg drauf“ könnte man meinen, jedenfalls nach den „normalen“ deutschen Grundsätzen und Tugenden.

Die sammelte gebrauchte Wäsche und verpackte die in Plastiksäcke und stapelte die Säcke dann in ihrer Wohnung. Die Sachen sollten mal dem Roten Kreuz oder einer anderen Organisation zu gute kommen. Nach der Frage, wie lange sie das schon tut, war die Antwort: „30 Jahre“ . 😉

Na ja, so sah es in der Wohnung auch aus, überall stapelten sich die Säcke. Aber es war alles ordentlich und die Frau, wie erwähnt, topfit. Nur dieses „unnormale“ Gebaren hatte dazu geführt, dass nach einem Zwischenfall die Frau in ein Heim eingewiesen wurde, ihr im Haus befindliches ganzes Geld auf ein Konto gebracht wurde und sie dann pro Monat nur noch eine bestimmte kleine Summe ausgehändigt bekam.

Und das alles nur weil man nach kurzem Ansehen der Frau und ihrer Wohnung befand: NICHT NORMAL, PUNKT!


Die Sache hatte dann noch ein glückliches Ende genommen, hat mich aber wieder mal stark zum Nachdenken angeregt.

Wie oft wird über unsere Mitmenschen kurz und knapp nach ihrem Aussehen und Leben, so wie sie „rumlaufen“ geurteilt. Der Normalbürger hat seine Schubladen, in jede Lade passt ein Standard. Und genauso wird über Menschen geurteilt. Ah, das ist so einer, Schublade „C“.

Andere, die nicht ganz passen, werden passend gemacht. Aber ganz schlimm: Die in keine Schublade passen. Die mit Grips, Ideen, viele Kreative, Andersdenkende. Genau die sind es, die die Welt in Bewegung halten, Normen in Frage stellen, nach Veränderung streben, verändern.

„Die Erdachse schmieren“, wie Büdners Vater in Strittmatters „Wundertäter,
Teil 3″ das knapp belegte 😉 😀 . So bleibt der Geist rege, kommt keine Langeweile auf. Einer dieser Menschen war Steve Jobs, ja, der mit dem angebissenen Apple 😉 Der soll mal über Microsoft gesagt haben: „Klar bauen die recht gute Computer, aber die haben einfach keinen Stil“ 😉

Solche Freigeister mit Visionen, wie eben Steve Jobs und Steve Wozniak haben die Welt grundauf verändert. Ohne die wären Computer sicher immer noch unschöne graue Kisten, wer weiß ob es iPods, iPhone oder iPads gäbe… Ihre Botschaft: „Think different“, denke anders, denke schräg, tue was anders als man es tausend Jahre schon gemacht hat, tu was…

In diesem Sinne lebe ich schon seit vielen Jahren, hatte es schon als junger Mensch eigentlich verinnerlicht. Eckte oft an, zweifelte, ließ mich aber nie beirren und weiß jetzt zurückblickend, ja ich habe richtig gelebt. Ich bin nicht wie die Meisten, na und? Ich bin ich! 🙂

Vielleicht wäre es gut im neuen Jahr öfter an diese Schubladen zu denken, vielleicht diesen ganzen Schrank endlich auf den Müll zu werfen und jedem Menschen die Chance auf den zweiten Blick lassen. Ich denke, es wird ein gutes Jahr, denn ich habe eine Menge vor und alles was wird, wird nur wenn ich es auch mache. Also lets go 🙂

Das Foto vom Oranienburger Lehnitzsee soll ein kleiner Lichtblick sein, auch wenn es heute mal grau draußen ist, na und? Das Leben ist zu kurz und eigentlich zu schön um es mit Frust zu belasten.

Und nach Regen kommt immer wieder auch die Sonne…

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2 thoughts on “Ein Lichtblick im Winter

  1. hallo frank, nachdem ich mich auf deiner seite und in den verschiedenen alben umgesehen und teilweise auch die texte gelesen habe (ich brauche noch etwas zeit, um alle in ruhe zu lesen), hat es mir echt vor freude und begeisterung die tränen in die augen getrieben, wie vilseitig und kreativ du bist (ich bleibe einfach mal beim „du“ wie auf facebook und hoffe, es ist o.k.?). dein erlebnis z.b. mit der topfitten älteren dame und wie du es kommentierst, bewegt mich besonders stark. du fotografierst nich einfach, du siehst auch wirklich mit offenen augen und mit offener seele (man sieht nur mit dem herzen gut), bist also auch noch so eine art „sozialarbeiter“ ;). was mir persönlich besonders gut tut ist, dass ich merke, dass ich mit meinen gedanken gar nicht so alleine bin, vieles sehe ich ähnlich wie du. du hast offenbar so einige menschen mit dem, was sie hier bei dir sehen infiziert, sie gehen selbst los, um zu fotografieren. ich wünsche dir noch viel kraft, gesundheit und noch viele tolle ideen. danke, dass du uns alle an den schönen dingen teilhaben lässt!

    1. Hallo Anita,
      vielen Dank für die schönen Zeilen von Dir. Entschuldige dass ich erst jetzt antworte, aber dazu wollte ich mir doch die Zeit, die es braucht, nehmen und das nicht mal so nebenbei machen. Es freut mich sehr wenn meine Gedanken, verbunden mit den Bildern, etwas bewegen. Du kannst sicher sein, es denken noch viel mehr Menschen so wie wir, aber man kann Gedanken eben nicht lesen. Vielleicht habe ich die Gabe (bin ja auch erst beim Bloggen im „Versuchsstadium“ und halte mich nun nicht gerade für Jemanden, der das Schreiben wirklich beherrscht) meine Gedanken auf recht einfache Weise in Worte zu fassen. Und die Reaktionen darauf hier im Blog und auch bei FB zu diesen Blogbeiträgen lassen mich zuversichtlich sein, etwas richtig zu machen 😉 . Ideen habe ich noch eine ganze Menge, nur hätte ich dazu gern weit mehr Zeit. Das Schöne am Blog ist ja, man ist sein eigener „Herr“ , kann seine Meinung vermitteln und muss sich nicht zensieren lassen. Optimalste Bedingungen für Jemanden wie mich 😉 und ich merke, wie mir das zunehmend mehr Freude bereitet. Also immer schön dran bleiben, das geht noch (hoffentlich) sehr lange weiter…
      Viele Grüße Frank

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