Der Märchenwald mit der Briese
Der Märchenwald mit der Briese

Endlich! Stundenlang rieseln Schneeflocken zu Boden und das bei guten Minusgraden. So habe ich mir den Winter gewünscht. Klar, Sonnenschein obendrauf wäre das Sahnehäubchen, aber in unserer Region sind wir nicht verwöhnt und sehr zufrieden. Die Kobolde und Elfen riefen wieder und so machte ich mich sowie es hell genug war gleich mal auf den Weg. Denn der Schnee hatte das Briesetal in eine Märchenwelt verwandelt. Ein landschaftliches Kleinod, gerade auch für Menschen, in denen das Kind immer noch ein Zimmerchen hat 😉 .

Es war eine Ruhe im Wald, die durch den wattigen Schnee noch zusätzlich gedämpft wurde. In den Zweigen waren etliche Gefiederte unterwegs und zwitscherten, als ob es Frühling wäre. Vielleicht haben sie ja auch etwas Übermut bekommen durch die Pracht. Andererseits ist jetzt die Futtersuche erschwert.


Jedenfalls konnte ich mich nicht sattsehen an dieser grandiosen Landschaft, mitten in Brandenburg. Ich atmete tief die klare und kühle Luft und hatte Spaß an der Kälte. Das Prickeln auf der Haut war erfrischend für Leib und Seele. Und die Begrüßung durch den Mistelzweig im Baum, eine Idee die mir ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Leider war ich allein unterwegs 😉 :

Auf Schritt und Tritt erwarteten mich Gestalten des Waldes, mitunter in kurioser Form. Und alles überstäubt wie von Puderzucker, DEN Puderzucker den Oma auf den Napfkuchen machte, schön dick und gar nicht sparsam 😀
Ich lasse einfach mal die Bilder wirken und halte erst mal für einen Moment die Klappe. Schaut selbst:

Auf einmal, laut! Was war das?? Welche Band stört hier die Stille? Trommelt durch den ruhigen Wald? Und das noch strategisch ausgefeilt. Kaum ist es über mir abgeklungen, setzt der „Schlagzeuger“ etwas weiter weg den Rythmus fort. Dann kam ich der Sache auf die Schliche. Durch recht viele abgestorbene Bäume, gut verteilt im Wald und stehen gelassen, ist das ein hervorragendes Buffet für die Spechte.

Abert nicht einfach zum wegnehmen und den Bauch füllen. Vor dem leckeren Mahl steht harte Arbeit. Ich konnte einen Schwarzspecht dabei zusehen, wie er ein Stück Rinde nach dem anderen abhämmerte um an den leckeren Imbiss zu kommen. Ich verhielt mich sehr still und ging in Zeitlupentempo langsam näher. Bis es ihm dann doch zu unheimlich wurde und er einfach um den Stamm herumrannte.

Dann schaute er kurz um die Ecke, „na, ist der Typ immer noch da?? Ja, nicht so gut, lieber Abflug machen“. Aber das nur bis zu einem Baum, von dem er mich im Blick behielt. Am liebsten hätte ich ob dieser unfreiwilligen Komik laut losgelacht, aber das hätte er mir dann gänzlich übel genommen. Ich ging noch langsam auf eine etwas bessere Position und wartete mit der Kamera im Anschlag. Der lässt sich doch nicht sein Buffet von mir verderben, wo er schon so große Vorarbeit geleistet hat.

Von weitem auch immer dasselbe Spiel. Immer mal kurz schaute sein schwarzes Köpfchen hinter dem Stamm hervor, „Typ immer noch da“, und dann wieder weg. Nur, der Hunger war größer. Mittlerweile hatte er sicher gemerkt dass ich satt war und nichts wegnehmen wollte, und schon kam er wieder angeflogen.

Machte genau an der Stelle mit eine Emsigkeit weiter, als ob ich nicht vorhanden wäre. War mal eine schönes Gefühl für mich, für jemanden Luft zu sein. Und so sind mir wenigstens zwei recht ansprechende Aufnahmen geglückt:

Mittlerweile war ich doch trotz wetterfester Kleidung etwas durchgefroren und auch ein bisschen erschöpft. So entschloss ich mich zum Rückweg nach dem Ortsteil Briese. Auf dem Weg wurde ich doch noch ein paar Mal von den Fabelwesen gebremst, damit ich die schönen Bilder einsammele. Und damit schließe ich und würde mich freuen wenn Ihr genau solche Freude dran habt wie ich im Wald.

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